Ein Päuschen im Paradies 01.02.2020

Treffpunkt um 6 Uhr an der Schule - das war schon irgendwie hart. Es waren auch nicht alle ganz pünktlich, aber das haben wir bei den Indern schon aufgehört zu erhoffen. Mit einer kleinen Verzögerung von 20 Minuten haben wir uns dann in den Straßenverkehr gewagt; in Bangalore ist wirklich zu jeder Tageszeit was los! 
Gegen 8 Uhr haben wir das erste Mal Halt gemacht, und obwohl wir alle so ziemlich aus dem Tiefschlaf gerissen wurden, hatten wir dann ein leckeres Frühstück aus einer Art Reiskuchen (aber herzhaft) und frittierten oder in viel Öl gebratenen Fladenbroten mit verschiedenen (scharfen) Soßen.

Unser zweiter Stopp war eher für uns Deutsche ansprechend, denn wir waren in einem kleinen Dörfchen, in dem es wunderschön Handgeschnitztes und Bemaltes, von Armreif und Schlüsselanhänger, bis Massageroller und Spieluhr zu kaufen gab. 

Kurz vor unserem Ziel haben wir noch am Straßenrand angehalten, um zwei älteren Herrschaften bei der Arbeit auf dem Feld zu zusehen. Sie haben "Ragi" (ein Art braunes rundes Getreide) mit Hilfe des Windes von Stroh getrennt, sodass es danach zu Mehl verabreitet werden konnte. 

Mittags haben wir dann endlich die Farm "Chukki Mane" erreicht und wurden dort sehr herzlich von Eigentümer Sanjeoy alias Mr. Sunshine (den Namen kann man sich aber doch auch wirklich schlecht merken) begrüßt. Vor dem Mittagessen aus gebratenem Reis und chinesischen Nudeln könnten wir eine Erfrischung im chlorfreien und dafür ganz naturellen Pool genießen.
(Auf dem Bild sieht man unseren Guide Mr. Sunshine)
Am Nachmittag sind wir zu einem der ältesten Tempel, ca. eine Stunde mit dem Bus entfernt, gefahren. Der Tempel, in dem wir eine Führung bekommen haben, ist über 700 Jahre alt und architektonisch ein wahres Meisterwerk! Das gesamte Gebäude ist aus Stein gemeißelt und auf der Oberfläche konnte man unzählige Götter, Jäger und Tiere erkennen. Ich muss jedoch gestehen, dass die Führung ein bisschen anstrengend war. Wir haben einfach so viele Informationen über verschiedenste Götter und deren Symbole und Mythen bekommen, das konnte man in Verbindung mit all der überwältigenden Architektur und der Recht agressiven Sonne gar nicht alles verarbeiten. Deshalb war auch die Fahrt zurück zum Camp (mal wieder) ziemlich ruhig und verschlafen.
Das Camp hat wirklich niedliche, schön eingerichtete Cottages und die Natur und die Stille sind einfach himmlisch! Uns ist erst da aufgefallen, wie anstrengend der Lärm und all die Massen Bangalores wirklich sind! Morgen werden wir erst die Führung durch die Farm haben, aber ich kann jetzt schon sagen, dass die Lebensweise hier sehr bewusst ist und die Natur das Sagen hat.


Merle
Bevor wir den Tag am Lagerfeuer mit einem Dinner aus Paneer, Blumenkohlcurry und Fladenbrot haben ausklingen lassen, hat uns Sanjeoy noch einen Crash-Kurs in Fotografie gegeben, da er ein leidenschaftlicher Hobbyfotograf ist. 

Obwohl wir wirklich müde waren, sind wir noch länger wach gewesen und haben ganz viel geredet und über die tolle Zeit,die wir hier haben, reflektiert.

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